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Pilzparty im Hopfengarten

Letzte Woche kam ganz schön Wasser runter. Seit Samstag folgte ein Regensturz nach dem anderen. Nicht schlecht für den Hopfen, denn eine gute Wasserversorgung ist die Grundvoraussetzung für ein gesundes Wachstum. Allerdings findet nicht nur unser Hopfen die regnerischen Tage erquickend, sondern auch die Geißel des Hopfenanbaus, der Grund unserer schlaflosen Nächte, der Schadpilz Peronospera. Dieser ist auch bekannt als der falsche Mehltau!  Bei feuchten, schwülen Bedingungen, in Kombination mit anhaltend nassen Blättern, kann es durch herumfliegende Sporen leicht zur Infektion kommen – Pero läuft zur Hochform auf. Was folgt sind gestauchte Blätter, sogenannte Bubiköpfe und später dann schokobraune anstelle von grasgrünen Dolden. Das ist nicht nur optisch ein Problem, sondern auch der Ertrag und die Qualität unseres Hopfens sind dadurch in Gefahr.

Ihr erinnert euch, dass wir uns in der Umstellung zur ökologischen Landwirtschaft befinden? Was für eine Konsequenz hat dies für die Gesundheit unserer Pflanzen? Kein Grund zur Sorge. Der Peropilz hat die Zeichen der Klimakrise erkannt und respektiert diese Entscheidung der Umstellung und lässt auf den Bioflächen Nachsicht walten. Schön wärs! Ökologische Landwirtschaft bedeutet nicht, dass man auf Pflanzenschutz verzichten kann. Ganz im Gegenteil, man muss seine Hopfenbestände besonders gut im Auge behalten und den Pflanzen bei Gefahr Rückendeckung geben. Mit dem Pflanzenschutzgerät haben wir unsere Hopfendamen zum Beispiel vor und nach der Regenwoche mit einem Cocktail aus Backpulver, Molke, Algenextrakt und einem Quäntchen Kupfer versorgt. Eine Sorglosbehandlung ist das mit Sicherheit nicht. Ziel ist es dabei viel mehr die Oberfläche der Blätter für die Pilzsporen so ungemütlich wie möglich einzurichten, um eine Infektion zu erschweren. Der Erfolg ist dennoch ungewiss. Wir können nicht behaupten, viel Erfahrung zu haben. Gut möglich, dass wir bei diesen Bedingungen um den ein oder anderen Sporenbefall nicht herumkommen. Dann heißt es ab in den Hopfengarten und befallene Stellen händisch ausbrechen. Aber erstmal abwarten, momentan siehts noch gut aus da draußen.

Nach den ersten Monaten Bioanbau wagen wir ein kleines Zwischenfazit. Die Bezeichnung Umstellungszeit könnte es wohl nicht besser treffen. Eine Umstellung von Maßnahmen und Denkweisen. Im Bereich Pflanzenschutz bedeutet das, mit Mitteln zu arbeiten, die weniger effektiv wirken, mehr Augenmerk auf Timing zu werfen, mehr Bereitschaft für Handarbeit zu zeigen und manchmal vielleicht auch ein bisschen mehr zittern zu müssen. Ganz schön spannend, finden wir!

 

 

Wir brauchen Platz!

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