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„Vom Hopfen gekratzt“

Von der Kistenfabrik zum Hopfengutwahnsinn

Bei uns in Tettnang sagt man: „Wen der Hopfen einmal gekratzt hat, den lässt er nicht mehr los“. Uns hat der Hopfen ziemlich früh und heftig erwischt. Von klein auf hat sich bei uns alles um den Hopfen gedreht. So ist es nicht verwunderlich, dass wir in vierter Generation auch in den Hopfenbau eingestiegen sind. Wir, das sind Charlotte und Lukas – die Geschwister Locher. Gemeinsam betreiben wir unseren Familienbetrieb also... einen großen Hopfenbetrieb, eine Gaststätte, ein Museum, einen Laden, eine Manufaktur, eine Spezialitätenbrauerei und Obst und Gemüse für den Eigenbedarf bauen wir auch noch an. Unser ganzes Herzblut teilen wir mit unseren jährlich über 25.000 Besuchern. Wir nennen das Gesamtpaket gerne liebevoll den Hopfengutwahnsinn!

Wie das passieren konnte?

Fangen wir von vorne an... alles begann mit unserem Ur-Ur-Opa Bernhard und seinem Bruder Franz, die in Tettnang eine Kistenfabrik namens Gebrüder Locher betrieben. Neben der Kistenfabrik gab es ein Sägewerk, einige Kühe, Pferde, Obstanlagen und natürlich den ersten Hopfen. Der Gedanke, dass unsere Ahnen offensichtlich auch schon einen Hang zum Multitasking hatten lässt uns schmunzeln. Der Betrieb florierte bis zum 2. Weltkrieg und große Umbrüche folgten. Von den vielen Tätigkeitsbereichen der Lochers blieb nur noch die Landwirtschaft übrig. Die nächsten beiden Generationen widmeten also ihre volle Aufmerksamkeit unserem Grünen Gold und intensivierten und professionalisierten den Hopfenanbau. So war unser Opa Bernhard 1956 einer der ersten Tettnanger, der auf seinem Betrieb eine Hopfenbrockmaschine einsetzte.

Das innovative Denken setzte sich natürlich auch bei unserem Papa Bernhard fort. Richtig gelesen, der dritte Bernhard in Folge, die Namenswahl in der Familie wurde erst später kreativer. 1994 zogen unsere Eltern mit dem landwirtschaftlichen Betrieb nach Siggenweiler auf das heutige Hopfengut. Mit diesem Umzug wurde eine Idee geboren: wir machen unseren modernen landwirtschaftlichen Betrieb zu einer gläsernen Produktion mit Museum.

Wir erinnern uns noch gut daran wie wir als Kinder an der Kasse saßen während sich unsere Mutter zu einer genialen Museumspädagogin entpuppte. Sie entwickelte mit viel Handarbeit eine Ausstellung, die liebevoll und detailgenau den Hopfenanbau heute und zu Uropa Bernhards Zeiten darstellt. So eröffneten unsere Eltern 1995 das erste Hopfenmuseum in Deutschland.

 

Die Eröffnung des Tettnanger Hopfenmuseums war ohne Zweifel die Geburtsstunde des heutigen Hopfengutwahnsinns. Denn auf einmal waren wir nicht nur Hopfenbauern, sondern Ausflugsziel für die unterschiedlichsten Besucher. Da Führungen durch das Hopfengut hungrig und durstig machen kam bald unsere Gaststätte dazu. Natürlich wollten alle neugewonnenen Hopfenfans Souvenirs mit nach Hause nehmen, Zeit für unsere Hofmanufaktur und den Laden. Und liegt es nicht nahe, aus unserem hochqualitativen Hopfen tolle Biere zu produzieren und bei Verkostungen über die Vielfalt des Hopfens zu berichten? Selbstverständlich!

Ihr seht, es mangelt uns nicht an Ideen und stetig kommen neue dazu. Natürlich stehen wir bei dieser Vielfalt von Projekten auch täglich vor Herausforderungen. Über diese, unsere Liebe zum Hopfen und der Landwirtschaft, über unsere Freude an Gastfreundschaft, unser Faible für schöne Dinge, gutes Essen und erstklassiges Bier möchten wir euch hier berichten!

Charlotte und Lukas, die Geschwister Locher

 

 

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