„Vom Hopfen gekratzt“
Von der Kistenfabrik zum Hopfengutwahnsinn!
Bei uns in Tettnang sagt man: „Wen der Hopfen einmal...
Was für ein Rückschlag! Die historischen Balken unserer alte Hopfenhalle halten nicht. Neue Hölzer einzusetzen würde das Gebäude natürlich verändern und die zusätzlichen Kosten passen nur mit Müh und Not ins Budget. Eine knifflige Entscheidung: weiter machen oder radikal umplanen? Wenn wir die alte Halle nicht umbauen können, was wird dann aus ihr? Sie ist schön und riesig aber in Wirklichkeit für eine moderne landwirtschaftliche Nutzung absolut unpraktisch. Es bleibt nur eins: Wir schieben die alte Halle über den Haufen und errichten ein neues Gebäude. Altes abreißen und Neues wagen, oder wie war unser Motto nochmal? Günstiger wäre es allemal, doch mal ehrlich, diese Vorgehensweise passt doch nicht zu uns.
Wir haben uns nach viel hin und her entschieden das Projekt anzustoßen, was uns viel Kraft abverlangt hat. Ein Kämpfergeist regt sich in uns: wir sind überzeugt von der Idee der neuen alten Hopfenhalle als ein magischer Ort für alle. Gemeinsam stehen wir im 2 OG. Im Kopf Bilder, was vor 30 Jahren auf diesen Dielen los war und was zukünftig hier los sein könnte. Altes Fachwerk rundherum, alles feierlich eingedeckt, zufriedene Gäste, eine tolle Atmosphäre. Würden hier moderne Säulen wirklich so furchtbar stören? Oder würden sie nicht vielmehr als Symbol für einen neuen Abschnitt, der dritten Karriere unserer Bretterbude stehen? Neues im Alten wagen heißt also die Devise. Der Charakter dieses so wandlungsfähigen Gebäudes verträgt das bisschen Neuholz doch locker! Das Wagnis muss und wird sich lohnen. Wir schauen uns an und in unseren beiden Gesichtern steht derselbe Ausdruck: „Die Bretterbude bleibt! Her mit den neuen Balken!“
Oft ist es doch so, dass alles für etwas gut ist. Die Balken genauer unter die Lupe zu nehmen und den ein oder andern zu ersetzen gab uns den Anreiz das ganze Tragwerk in seiner Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Hört sich nach hanebüchenem Unsinn an? Vielleicht... das aber in einem weiteren Blog. Nächste Woche gilt es erstmal Stärke in der Brauerei zu beweisen!