„Vom Hopfen gekratzt“
Von der Kistenfabrik zum Hopfengutwahnsinn!
Bei uns in Tettnang sagt man: „Wen der Hopfen einmal...
Aus aktuellem Anlass möchten wir uns mit diesem Blogbeitrag heute ein wenig in die regionalpolitische Diskussion einbringen. Denn im Tettnanger Gemeinderat wird diskutiert, ob Tettnang zukünftig mit dem Namenszusatz Hopfenstadt geschmückt werden soll. So wie Leibniz eine Keksstadt und Konstanz eine Universitätsstadt ist, wäre Tettnang dann schon auf dem Ortsschild eine Hopfenstadt.
Wir fragen uns, wenn eine Stadt inmitten von Hopfengerüstanlagen liegt, wie könnte diese Stadt keine Hopfenstadt sein? Wenn eine Stadt, beinahe den ganzen Sommer über wundervoll nach Hopfen riecht, wie könnte diese Stadt keine Hopfenstadt sein? Wenn die Einwohner einer Stadt den Hopfengarten als Jahresuhr sehen und mit den Hopfenbauern durch das Jahr fiebern, wie könnte ihre Stadt keine Hopfenstadt sein? Wenn alle Höfe einer Stadt anders als sonst wo, mit kleinen Hopfendarrtürmen ausgestattet sind, wie könnten diese Stadt keine Hopfenstadt sein? Wenn es in einer Stadt viele Hopfennarren, Hopfenritter, eine Hopfenkönigin und sogar eine Hopfenburg gibt, wie könnte diese Stadt keine Hopfenstadt sein? Wenn eine Stadt der Ursprungsort und Namensgeber einer weltweit berühmten Hopfensorte ist, muss diese Stadt eine Hopfenstadt sein!
Der Tettnanger Hopfen gibt unserer Stadt ein Alleinstellungsmerkmal, das seinesgleichen sucht. Er ist selten, nicht zu übersehen, imposant, mit allen Sinnen erlebbar und tiefverwurzelt in unserer Geschichte. Dass wir in Tettnang auch andere Sachen gut können, steht außer Frage. Doch sind wir nicht alle von unserem Hopfen gekratzt? Wieso sollten wir das nicht verstärkt zum Ausdruck bringen und unser geliebtes Tettnang zur Hopfenstadt benennen?
Man könnte uns nachsagen, dass wir auf dem Hopfengut zum Thema Hopfen voreingenommen sind, doch nur weil wir voreingenommen sind, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht auch Recht haben könnten!