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Es geht weiter im Balkenkrimi

Nach unserem Ausflug in die Brauerei steht heute mal wieder die neue, alte Bretterbude auf dem Programm, denn es geht weiter im Balkenkrimi.

Erklimmt man die Stufen der alten Holztreppe und erreicht die oberste Etage mit offenem Dachstuhl, erstreckt sich über 300 m² ein eindrucksvolles Balkenkunstwerk. Die Balken haben uns im Planungsprozess bereits intensiv beschäftigt. Die Entscheidung die zahlreichen Stützen durch neues, stabileres Holz auszutauschen, war eine hart erkämpfte Lösung. Dieser Weg ermöglicht aber, dass zukünftig oben in der alten Halle die Leute tanzen und feiern können. Vorträge, Kultur, Produktpräsentationen, Bier-Yoga, es wird vogelwild im Balkenwald. Vorträge, Präsentationen? Sieht man denn überhaupt was vor lauter Balken? Uns scheint die alte Balkenkonstruktion für den angedachten Multifunktionsraum plötzlich alles andere als geeignet zu sein. Welch unangenehmer Geistesblitz. Erfreut eine anregende kulturelle Veranstaltung mit einem Balken vorm Kopf, oder verursacht das viel mehr frustrierte Besucher? Oder was schreibt wohl ein Hochzeitsgast in die Rezensionen, wenn er sich auf dem Weg zum Platz an einem Stützbug ohnmächtig geschlagen hat und so die 2-stündige mühevoll gestaltete Diashow mit Kinderbildern des Brautpaars verpasst hat? Nicht alle mögen diese Diashows, aber optimal ist das dominante Balkenkonstrukt nicht. Das macht uns nachdenklich. Müssen wir das Tragwerk ändern und freie Sicht schaffen? Wir haben doch gerade erst entschieden, dass die alten Balken durch neue ersetzt werden. Wieder einmal müssen wir im Familienrat abwägen, historische Verbundenheit vs. Praktikabilität.

Die Entscheidung ist gefallen, diesmal siegt die Praktikabilität. Das Tragwerk wird umgebaut. Wir brauchen freie Sicht und anmutende, würdige Optik. Und wir finden, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Was für eine Aufregung. Das ganze Bauen ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten!

 

 

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