Verpasste Jubiläen
Wir schreiben das Jahr 1995, Sonntag den 19. Mai. Die ganze Familie Locher ist herausgeputzt und...
Wenn wir uns unsere Museumsausstellung anschauen, kommen wir selber immer wieder ins Staunen. Mit dem Ziel ihre Liebe zum Hopfen mit unseren Besuchern zu teilen hat unsere Mutter all diese Details zusammengestellt. Wie alles begann lest ihr hier: Kinderkrankenschwester Ingeborg
Über 25 Jahre ist es her, dass die Ausstellung eröffnet wurde. In den folgenden Jahren erweiterte und feilte unsere Mutti unermüdlich daran. Mit wachsendem Besucherstrom und dem Gastronomiealltag wurden die kreativen Stunden im Museum allerdings immer seltener. Eigentlich kein Problem, denn alle wichtigen Informationen standen geschrieben, die Ausstellung war rund und machte Spaß.
Doch wie war das nochmal mit dem Zahn der Zeit? Auch ein Museum darf nicht stillstehen. Der Stand der Technik ändert sich, die Informationen zum modernen Hopfenanbau sind überholt. Viele Besucher lieben die offensichtlich handgemachten Details, dennoch ist es an der Zeit, die Ausstellung ins 21. Jahrhundert zu holen. Eine kleine Anekdote hierzu: Unsere Mutter hat in den ersten Jahren mit dem Hopfenmuseum den Preis “Vorbildliches Heimatmuseum” abgestaubt. Das üppige Preisgeld von 3.000 DM wurde daraufhin direkt in einen Mallorcaurlaub investiert. Von wegen…. Das Geld floss in eine einzige (zugegeben sehr große) gedruckte Tafel, die einen historischen Holzschnitt der Region Tettnang zeigt. Das war es wert, sagt Mutter heute noch. Übrigens: Ein vergleichbarer Druck kostet heute vielleicht 200€. Heutzutage hätte Mutter folglich die Mallorcareise UND das Bild haben können. Spaß bei Seite. Worauf wir hinauswollen ist, dass die Möglichkeiten heute ganz andere sind. Und da wir es uns seit Jahren zum Ziel gesteckt haben, endlich der Ausstellung ein kleines Lifting zu verpassen haben wir uns gedacht: nichts wie los!
Ja, wir bauen die alte Hopfenhalle um, kümmern uns um 150.000 Hopfenpflanzen, um 30.000 Museumsbesucher, steigen in den Bioanbau ein und modernisieren kurz mal das Museum. Stattliches Programm? Geht eigentlich. Mit einem guten Team klappt so einiges. Kurzerhand wurde eine Taskforce, eine Projektgruppe, ein Arbeitskreis, ein Expertengremium, ein Kernkompetenzteam zusammengestellt. Bestehend aus der Museumsmutter, Frau Lau, den Designern und Architekten vom Studio Duktus und dem Hopfengut Daniel Düsentrieb alias Onkel Peter. Nicht zu vergessen, der traumtanzende Agrarpoet und Texter sowie Hopfenbauer Lukas. In vielen hitzigen Diskussionen, Korrekturschleifen und Materialstudien ist es mitten zur Hochsaison gelungen, die ersten Ergebnisse in der Ausstellung zu installieren. In ein paar Wochen pünktlich zur Hopfenernte wird der erste Teil fertig sein.
Wer jetzt ein Museum mit Touchscreen und Multimediashow erwartet, den müssen wir enttäuschen. Unsere Ausstellung bleibt handgemacht, von uns höchstpersönlich und wir hoffen, das sieht und spürt man!
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