Verpasste Jubiläen
Wir schreiben das Jahr 1995, Sonntag den 19. Mai. Die ganze Familie Locher ist herausgeputzt und...
Sonntags halb zehn im Hopfengut Biergarten. „Darf´s noch ein melon ipa sein?“ „Ha noi, lieber a Bier, glei a großes, am besten Radler, aber pur!“ Typisch! Immer wieder stellen wir fest, dass IPA und die fruchtigen Hopfensorten längst noch nicht im Bewusstsein der Mehrheit aller Biertrinker angekommen sind. Doch lupulinistische Aufklärung gehört zu unserem pädagogischen Auftrag. Darum ist das Thema des heutigen Blogbeitrags die Frage: „Wie kommt die Melone in das Bier?“
Zugegeben, melon ipa klingt tatsächlich danach als würde Braumeister Fritz beim Brauen saftige, sonnengereifte Melonen in den Braukessel würfeln. Weit gefehlt. Das Reinheitsgebot bleibt für uns oberste Instanz. Auch das melon ipa ist gebraut aus nichts weiter als Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Und doch riecht es überraschend fruchtig. Ihr ahnt es schon, natürlich gibt es nur einen Rohstoff unter der Sonne, der es vermag, ein solches Wunder zu wirken. Das Geheimnis ist der Hopfen. Denn über dreihundert verschiedene Hopfensorten mit jeweils individuellen Aromaeigenschaften bilden die ultimative, aromatische Spielwiese für experimentierfreudige Braukesselvirtuosen. So verleiht die Sorte Tettnanger einem Bier zum Beispiel blumige und würzige Aromen, die Sorte Callista einen ausgeprägten Maracuja Charakter und die Hopfensorte Hüll Melon spendet ein süßliches, fruchtiges Melonenaroma. Nicht in Hubba Bubba Manier, vielmehr subtil und elegant und beinahe lieblich betörend.
Hiermit hätten wir geklärt, wie die Melone in das Bier kommt. Doch wie kommt die Melone in den Hopfen? Tatsächlich ist das Fruchtaroma tief in der Genetik der Hopfenpflanzen verankert, genauso die würzigen und blumigen Eigenschaften, sowie die Bitter- und Gerbstoffe. Entscheidend ist das Mengenverhältnis der Inhaltstoffe. Dieses wird beeinflusst durch die individuelle genetische Grundausstattung einer Sorte, dem Terroir und dem Klima, aber auch durch den grünen Daumen des Hopfenbauers. Kein Wunder sagt man, dass es keinen spannenderen Agrarrohstoff auf der Welt gibt als den Hopfen. Zumindest sagen wir das. Oh schon halb 10? Darauf erstmal ein melon ipa!
Veranstaltungstipp: Wenn ihr noch mehr über die Aromavielfalt des Hopfens erfahren, schmecken und riechen möchtet, dann kommt zur Bierkulinarischen Führung ins Hopfengut No20. Termine und Tickets online https://shop.hopfengut.de/veranstaltungen.
Für die Verkostung zu Hause https://shop.hopfengut.de
Wir schreiben das Jahr 1995, Sonntag den 19. Mai. Die ganze Familie Locher ist herausgeputzt und...
Mit Hopfen kochen haben wir schon oft probiert. Da er das Bier so wunderbar würzt, sollte das doch...
Ob Holunder, Holler, Holder oder Fliederbeerenbusch - man sagt, die Holunderblüte zeigt den Beginn...