Prolog eines Thrillers
Mit dem Ziel unser Hopfengut neu zu ordnen, haben wir das Augenmerk auf unsere alte Hopfenhalle...
Würde man uns fragen, ob in unserer Küche Rohstoffe von guter Qualität in den Topf kommen, würden wir (wie vermutlich alle anderen Gastronomen dieser Welt) voller Inbrunst röhren: „Selbstverständlich, nur das Beste für unsere Gäste! Was für eine Frage.“
Aber wie definiert man eigentlich eine hohe Qualität? Wichtige Parameter sind ein hervorragender Geschmack und Frische. Doch es gehört auch eine verantwortungsvolle Produktion dazu, egal ob aus konventioneller oder ökologischer Landwirtschaft. Das gilt für die verwendeten Lebensmittel zu Hause aber natürlich auch für die in der Gastronomie. Auch wenn wir schon immer einen für uns festgesetzten Qualitätskodex hatten, gehen wir zukünftig einen Schritt weiter. Wir werden ab sofort von Bioland kontrolliert und zertifiziert. Bedeutet das, dass ab jetzt alle Lebensmittel, die zum Einsatz kommen das Biosiegel und alle Mitarbeiter Birkenstocksandalen tragen müssen? Nein, dem ist nicht so. Bioland unterscheidet in drei Stufen, je nachdem wie viele Bioprodukte man verwendet, wird man in eine der drei Kategorien Bronze, Silber oder Gold eingestuft.
Für Küchenchef Daniel und Charlotte war klar, nicht weniger als Gold kommt in Frage. Bei den Planungen stellten sie fest, dass dies mit schmerzhaften Konsequenzen einhergehen würde. Wie war das mit dem olympischen Gedanken - dabei sein ist alles? Vielleicht ist Bronze ja gar nicht so schlecht. Doch Spaß beiseite. Zum Beispiel dürften wir für Silber und Gold unsere eigenen Äpfel, die noch in Umstellung sind, nicht verwenden. Auch unsere eigenen Biere sind noch nicht Bio. Selbst die Rucola aus dem eigenen Garten kann erst dann verwendet werden, wenn das Kräuterbeet die Umstellungszeit von drei Jahren absolviert hat. Kategorie Bronze bedeutet immerhin, dass ca. 50% der von uns verwendeten Rohstoffe ein Biosiegel tragen. Die verbleibenden Rohstoffe und Produkte kommen von uns selbst oder von langjährigen Lieferanten, die wir schätzen und von denen wir wissen, dass sie einen guten Job machen.
In Wirklichkeit geht es doch gar nicht darum, ein Bronze-, Silber- oder Gold- Zertifikat zu bekommen. Wir brennen dafür, unseren Gästen gute Speisen und Getränke zu zubereiten, aus Rohstoffen die verantwortungsbewusst und mit Leidenschaft produziert werden. Die Biolandzertifizierung hilft uns dabei, neue Ziele zu setzen und deren Umsetzung messbar zu machen.
Also los! Nächster Halt Silber.
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