Verpasste Jubiläen
Wir schreiben das Jahr 1995, Sonntag den 19. Mai. Die ganze Familie Locher ist herausgeputzt und...
„Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grüüüüünnnn“ so trällern wir und wer hat an Tagen wie heute bitte schön keine Frühlingsgefühle. Sonnenschein und blauer Himmel, es zwitschert, summt und brummt, die Amsel baut fleißig ihr Nest und aus dem frischen Tannengrün springt ein lustiger Bock. Moment mal, was für ein Bock? Ist das der berühmte Maibock, auf den es die Jäger ab dem 1. Mai abgesehen haben? Ein Bierliebhaber denkt wohl eher an ein süffiges Starkbier und holt schon die Gläser aus dem Regal. Aber warum benennt man einen Biertyp nach einem gehörnten, männlichen Huftier? Bock auf eine Runde Schlaubloggerei?
Los geht´s. Der Begriff Bockbier kommt von „ainpöcksches Bier“, Bier aus der Stadt Einbeck. In der Hansestadt war es jedem Hausbesitzer erlaubt Bier zu brauen. Die Einbecker zögerten auch nicht lange, sich dieses Recht zu Nutze zu machen. Daher gab es dort sehr viel Bier, mehr als man trinken konnte. Aufgrund seiner guten Qualität war es sehr beliebt und die klugen Kaufleute der Hanse ließen ihre Beziehungen spielen. Aus dem einbeckschen Bier wurde ratzfatz ein Kassenschlager. Der hohe Alkoholgehalt machte das Bier lagerfähig genug, um über weite Strecken transportiert zu werden. Sogar bis nach Bayern. Der bayerische Herzog Maximilian I. war so begeistert von dem Bier, dass er den langen Transportweg umging und kurzerhand einen Braumeister aus Einbeck in das Münchner Hofbräuhaus holen ließ. „Ainpöckschen Bier” lief allerdings nur schwierig über die mundartverknotete Zunge der Bayern und so wurde daraus ein bodenständiges “Bockbier”.
Bock hin oder her, eines ist klar, sowohl der Tatendrang des springenden Bocks aus dem Wald als auch der flüssige im Glas, beide stehen für den Monat Mai und das Gefühl von Aufbruch und Neuanfang. Wir hatten Bock drauf und Fritz hat euch für den Frühling einen feinen Maibock eingebraut, gehopft mit Tettnanger und Cascade, 6,2 % Alk., maigelb leuchtend, süffig, Aromen von Blütenhonig und Holunderblüte. Das Hopfengut No20 “starkbier”. In diesem Sinne seid zuversichtlich, stark und genießt den Frühling! Prost!
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Mit Hopfen kochen haben wir schon oft probiert. Da er das Bier so wunderbar würzt, sollte das doch...
Ob Holunder, Holler, Holder oder Fliederbeerenbusch - man sagt, die Holunderblüte zeigt den Beginn...