Ein Quentin Tarantino Thriller aus dem Hopfengarten
Wir stecken inmitten einer anspruchsvollen Hopfensaison. Seit Beginn des Jahres bewirtschaften wir...
Hopfen ist die Wunderzutat in jeder Bierrezeptur, das ist allgemein bekannt. Die wenigsten kennen jedoch Hopfen als spektakuläre Gartenpflanze. Man stelle sich eine Pflanze vor, die bei idealen Bedingungen, aus dem Nichts eine Gartenlaube begrünt, oder jedes Jahr aufs Neue pünktlich zur Grillhochsaison eine grüne Wand zum Nachbarn bildet. Zugegeben, Wand und Laube sind nur von Juni bis Anfang Oktober in voller Pracht, aber immerhin. Standort und Pflanzenanzahl wollen dennoch gut überlegt sein. Wenn es dem Hopfen nämlich gut geht, dann bleibt er fürs Erste. Kurzerhand einen Hopfen wieder auszugraben, ist meist von wenig Erfolg gekrönt. So sollte die Hopfenanschaffung eher langfristig geplant sein. Immerhin kann das Grüne Gold über 50 Jahre alt werden.
Ihr seid euch also aller Konsequenzen bewusst und stellt euch jetzt die Frage: Wie gelingt die perfekte Hopfenpflanze im Garten?
Zuerst die harten Fakten: Hopfen ist eine Kletterpflanze, die im Garten locker drei bis sechs Meter hoch wachsen kann. Im Juli bildet sie zarte, hellgrüne Blüten, die sich später zu den Dolden entwickeln. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit kiesig, sandigem Boden. Blätter, Blüten und Dolden der Hopfenpflanze sind ungiftig – im Gegenteil holt man sich mit dem Hopfen eine echte Heilpflanze in den Garten. Die Hopfenpflanze ist winterhart und wird jedes Jahr spätestens Anfang April neu austreiben.
Wenn ihr einen geeigneten Flecken in eurem Garten findet, kann das Hopfensetzen losgehen! Der allererste Schritt ist natürlich, dass ihr beim Hopfenbauern eures Vertrauens eine Topfpflanze oder einen Steckling, einen sogenannten Fechser besorgt. Danach gilt es unserem 7 Punkte Pflanzplan zu folgen und es kann eigentlich nichts mehr schief gehen:
Pflanzstelle vorbereiten: Ihr befreit den Standort von Unkraut, grabt den Boden mit einem Spaten um und lockert ihn. Danach durchmischt ihr den Boden mit Kompost oder Blumenerde, damit der Hopfen ausreichend Nährstoffe erhält.
Pflanzloch ausheben: Mit einem Spaten oder einer Grabgabel hebt ihr ein ca. 30 cm tiefes Pflanzloch mit 30 cm Durchmesser aus.
Fechser setzen: Füllt das Pflanzloch 10 cm hoch mit lockerer Erde, steckt den Fechser hinein, drückt ihn leicht an und füllt weitere 10 cm Erde auf. Mit der Hand verdichtet ihr den Boden gefühlvoll.
Steighilfe anbringen: Geeignete Kletterhilfen für den Hopfen sind Holzgitter, Baustahlgewebe, Eisendraht und Kokos- oder Hanfschnur und natürlich alles andere, was eine Hopfenpflanze umschlingen kann
Anleiten: Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis die Triebe der Hopfenpflanze an der Oberfläche erscheinen. Wenn diese ungefähr 20-25 cm lang sind leitet ihr sie einzelnen im Uhrzeigersinn vorsichtig an die Steighilfe an. Achtet dabei darauf, die Triebspitze nicht zu knicken oder abzubrechen!
Anhäufeln: Ist die Pflanze ca. 50 cm hoch füllt ihr das Pflanzloch mit Erde locker auf.
Pflegen: Hat die Hopfenpflanze eine Wuchshöhe von einem Meter erreicht häufelt ihr 15 cm hoch Erde an, in die ihr etwas Volldünger oder Blumendünger streut. Ein Sprichwort sagt: “der Hopfen möchten seinen Herrn jeden Tag sehen”. Das betrifft nun auch euch. An heißen Tagen solltet ihr die Pflanze gießen und zu Beginn des Wachstums bei starkem Wind die Triebe nachleiten.
Hopfen im Garten macht wirklich Freude! Im Herbst werdet ihr mit duftenden Dolden belohnt, aus denen ihr hübsche Kränze binden, einen beruhigenden Tee kochen oder vielleicht sogar euer eigenes Bier brauen könnt.
Habt ihr Lust bekommen? Oder seid ihr sogar schon erfahrene Hobbyhopfengärtner? Wir freuen uns über Bilder, Erfahrungsberichte, Fragen oder Kommentare per E-Mail, facebook oder instagram!
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