Wer A sagt muss auch B sagen?
Wir sind in Umstellung. Hektar für Hektar werden wir in den nächsten Jahren unsere Hopfengärten in...
Heimbrauen ist ein Hobby, das von den unterschiedlichsten Charakteren auf der ganzen Welt praktiziert wird. Ärzte, Handwerker, Ingenieure und bestimmt auch der ein oder andere Kartoffelbauer ist passionierter Hobbybrauer und darüber hinaus vielleicht sogar Hobbyhopfenbauer. Bei uns ist es andersherum wir sind bierbrauende Hopfenbauern und unser Hobby ist der Kartoffelanbau. Wir geben zu, das Streben nach der perfekten Knolle hat uns gepackt!
Im Frühjahr haben wir schon von unserem Kartoffelprojekt berichtet. Jetzt im Oktober, wo der Hopfen im Sack ist, gilt es die Knollen unter Mühen einzutreiben. Vier Reihen und fünf verschiedene Sorten auf knapp 30a bilden den Hopfengut Kartoffelacker. Zwar war unser erster Anlauf 2019 sehr bescheiden, doch 2020 haben sich Laura, Charlotte, Heiderot und die blaue Anneliese hervorragend entwickelt. Der sonst so unscheinbare Acker verwandelte sich zwischenzeitlich in ein regelrechtes buntes Kartoffelblütenmeer, das manch einen Floristen ins Staunen versetzt hätte.
Die anstrengende Hopfenernte hat uns dann doch so in Beschlag genommen und bevor wir uns versahen, war unser Kartoffelacker mit einem Unkrautteppich überzogen. Sagt man nicht, die Knolle möchte ihren Herrn einmal täglich sehen? Unsere erste Einschätzung: Ein rein optisches Problem, Hauptsache im Kartoffeldamm stimmt das Ergebnis, nichts kann den Ertragsrekord aufhalten. Hier haben wir wohl falsch gedacht. Dass unsere Kartoffelbauinterpretation umgesetzt mit Hopfenspezialgeräten den professionellen Knollenroder zum Stocken bringen würde, war uns zugegebener Weise nicht bewusst. Also wurde umdisponiert und die fehlende technische Lösung durch fleißige Hände und einen sogenannten Rodepflug ersetz. Wenn auch etwas beschwerlich, dauerte es knapp vier Stunden und unser Hopfengut Kartoffelbedarf für die Saison 20/21 stand abfahrtbereit Richtung Hopfengut.
Irgendwie ein cooles Gefühl selbst einen Rohstoff produziert zu haben, den wir sonst einfach ohne groß nachzudenken bei unserem Hoflieferanten bestellt haben. Ein Produkt, das man anders als Hopfen, auch ohne kompliziertes Brauverfahren einfach genießen kann. Nach der Feldarbeit sind jetzt aber erstmal die Hopfengut-Köche am Zug, um unser Kartoffelergebnis würdig in Szene zu setzen.
Wir freuen uns darauf – und läuten ab dem 22. Oktober die Kartoffel-Wochen auf dem Hopfengut ein.
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