Zum Hauptinhalt springen

So schmeckt die Hopfenernte!

Sinneseindrücke kann man nicht hervorholen wie ein Fotoalbum. Doch wer kennt sie nicht, die Situationen, die losgehen und sofort ist man mittendrin. Der Geruch des Weihnachtsbaums der feierlich glitzert, die feste Umarmung der parfümierten Oma, die altbekannte Musik und die spielenden Kinder im Hintergrund, der Fondueduft gemischt mit Zimtsternaroma.... könnt ihr es fühlen?

Diesen Schalter legt es bei uns um, wenn die Hopfenernte startet. Die Wiesen sind noch taunass, die Sonne linst durch den Hochnebel und der erste vollbeladene Wagen kommt um die Ecke gefahren. Schnaufend erwacht die riesige Hopfenpflückmaschine für ihren Einsatz. Ein Rattern, ein Dröhnen, dann stimmt der Häcksler mit seinem “klack, klack, klack, klack, klack” ein und bestimmt den Takt der Hopfenernte-Symphonie. Beherzt beißen wir in unseren ersten Leberkäswecken, den es ab sofort täglich gibt (Ja! Den essen wir jeden Tag!) und der in diesen Wochen immer ein bisschen bitter schmeckt.

Brummende Traktoren, piepsende Gabelstapler, Schnitzelklopfen im Accord, Museumsführer, die sich über das Getöse hinweg Gehör verschaffen.  Aus der Spülküche klappert das Geschirr, gluckernd füllt der Zapfhahn Glas um Glas. Ein Stockwerk höher in der Darre rascheln die getrockneten Dolden, die Sackpresse stampft zentnerweise Hopfen in die Säcke.

Das Farbenspiel aus dem Grün der frischen Hopfendolden, dem Rot der Reißgeräte, den erdigen Tönen der ersten leeren Gärten, den bunten Hopfenbrockerschürzen unserer kleinen Besucher. Der Darrmeister öffnet die Schubladenklappe und heraus strömt warme Luft und der Geruch, der wochenlang ganz Tettnang in eine riesige Duftwolke einzuhüllen scheint. Dieser Geruch führt beim Verkosten unserer Biere beim ein oder anderen Besucher zu einem Aha- Erlebnis und jedem Tettnanger ist ganz klar: “Das riecht nach Hopfenernte!”

Doch man hört, sieht und riecht die Ernte nicht nur, man kann sie auch spüren. Vor allem in der Gartenmannschaft auf dem Ladewagen zwischen den fallenden Ranken, wenn man zu seinem ersten Erntetag gegen Empfehlung des Hopfenbauers kurzärmlig zur Arbeit erscheint - “autsch”.

Egal an welchem Posten in unserem Hopfenernte-Wahnsinn wir nachfragen würden, jeder hätte seine ganz eigene und doch irgendwie ähnliche Geschichte auf Lager. Der Hopfen kratzt uns mit allen Sinnen. Es ist Hopfenernte auf dem Hopfengut.

 

 

Verpasste Jubiläen

Wir schreiben das Jahr 1995, Sonntag den 19. Mai. Die ganze Familie Locher ist herausgeputzt und...

mehr lesen ...

Bierkulinarik - verstärken, vereinen, verändern, vermurksen?

Mit Hopfen kochen haben wir schon oft probiert. Da er das Bier so wunderbar würzt, sollte das doch...

mehr lesen ...

Von Elfenkönig, Erdgöttin und der Essenz des Sommers...

Ob Holunder, Holler, Holder oder Fliederbeerenbusch - man sagt, die Holunderblüte zeigt den Beginn...

mehr lesen ...