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Über Hummeln im Hintern und die entscheidendste Frage im Jahr

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl kurz vor Weihnachten? Die vierte Kerze brennt, die Adventskalendertürchen sind beinahe alle geöffnet und man befindet sich im Spannungsfeld zwischen: Wann geht es endlich los? Noch so viel zu tun. Zeit, bleib stehen, die schönen Tage sind so schnell vorbei.

So ähnlich fühlt sich für uns die Woche vor dem Start der Hopfenernte an. Nur dass hier im Gegensatz zu Weihnachten noch eine Herausforderung hinzukommt. Denn das Datum ist nicht schon das ganze Jahr rot im Kalender angestrichen. Der Erntestart ist flexibel! “Moment mal” empören sich da die alteingesessenen Tettnanger: “die Hopfenernte startet doch schon immer auf den Tag genau am 25. August!” Leider müssen wir euch da eines Besseren belehren.

Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen großen strategischen Prozess. Sind die Hopfendolden voll entwickelt, kompakt und geschlossen? Hat sich das sortentypische Aroma eingestellt? Startet man nämlich zu früh, tragen die Dolden deutlich weniger Bitterstoffe und Aroma. Wartet man zu lange und der Hopfen ist überreif, erntet man Dolden mit zwiebeligem Aroma, die anfälliger für Krankheiten sind und Bitterstoffe verlieren. Es ist ein Drahtseilakt, die vielen verschiedenen Gärten und Sorten so unter einen Hut zu bekommen, dass man die gesamte Betriebsfläche mit der bestmöglichsten Qualität ernten kann.

 

Selbst wenn man für sich endlich die Entscheidung getroffen und den Erntestart festgelegt hat, bleiben die Ohren gespitzt: da rattert doch schon irgendwo eine Hopfenpflückmaschine? Ist da nicht gerade ein Reißgerät am Hof vorbeigeflitzt? Es kommt einem auch so vor, als würden sich in diesen Tagen die Tettnanger Hopfenpflanzer überdurchschnittlich häufig rein zufällig treffen und sich ganz nebenbei die alles entscheidende Frage stellen: wann gehts los? Wann fangt ihr an?

Einer muss immer der Erste sein. Und das ist – darauf ist Verlass – unser Kollege Andreas Huchler. Schmunzelnd haben wir die Worte unseres Papas in den Ohren: “Huchlers haben heute gestartet, jetzt haben wir noch fünf Tage Zeit!” Spätestens also, wenn Andi loslegt, starten wir mit Hummeln im Hintern und voller Vorfreude in den Endspurt der Vorbereitungen. Und wenn der Moment endlich gekommen ist, die Maschine mit Getöse anläuft und Hopfenduft aus der Darre strömt fühlt sich das tatsächlich ein bisschen an wie Weihnachten! Naja, vielleicht etwas arbeitsintensiver.....

 

 

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