Ein Quentin Tarantino Thriller aus dem Hopfengarten
Wir stecken inmitten einer anspruchsvollen Hopfensaison. Seit Beginn des Jahres bewirtschaften wir...
Hopfenanbau betreiben zu dürfen ist für uns das Größte. Die Diskussion über die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt belasten uns und passen schon gleich gar nicht zu unserer beinahe romantischen Sicht auf unser Berufsbild. Die Landwirte versuchen ihr Bestes und doch hagelt es Kritik von allen Seiten. Die haben alle keine Ahnung und wissen nicht wie es in der Praxis läuft könnte man meinen. Oder ist etwas dran an den Argumenten und wir Landwirte verschließen vor der Wahrheit die Augen?
2018 habe ich aus reinem Interesse an einer Fortbildung für Bodenmanagement teilgenommen. Der Referent zeigte auf fundierte Art und Weise ökologische Bewirtschaftungsformen und ihren positiven Effekt auf die Fruchtbarkeit des Bodens. Es dauerte ein wenig, doch nach einiger Zeit konnte ich meine Vorbehalte ablegen und der Vortrag begann mich zu packen. Manche Aussagen und Vorgehensweisen waren nicht nur nachvollziehbar, sondern geradezu naheliegend und überzeugend. Ohne es zu merken, hat sich an diesem Tag mein Blickwinkel verändert. Auf einmal war ich nicht mehr sicher, wie denn die richtige Landwirtschaft auszusehen hat.
„Bioanbau funktioniert doch nur, wenn alle anderen drum herum es richtig machen…“ höre ich mich selbst noch in meiner Hopfengutführung sagen. Die Besucher grinsen, ein sicherer Lacher. Aussagen wie diese haben sich auf einmal nicht mehr richtig angefühlt. Stattdessen begann ich vor unseren Besuchern zu schwärmen, wie wir uns durch ausgewählte Maßnahmen um Humusaufbau und Bodengesundung in den Hopfengärten kümmern. Keine Lacher mehr aber wohlwollendes Nicken
Tatsächlich haben sich unsere Bewirtschaftungsformen in den Hopfengärten geändert. Wir griffen zunehmend zu arbeitsaufwendigen, mechanischen oder händischen Lösungen, wir säten Gründüngungen und setzten auf schonende Bodenbearbeitung. In unserem Zeugnis würde stehen, stets bemüht. Trotz einiger kleiner Erfolge machte sich in den letzten Jahren ein Gefühl der Inkonsequenz breit. Vielleicht ist es an der Zeit aufs Ganze zu setzen? Hopfengut No20 – der Biobetrieb. Das hört sich doch gut an. Doch was bedeutet das wirklich?
Mit unseren Überlegungen unseren Betrieb auf Biohopfen umzustellen baten wir Biohopfenkoryphäe Johannes Bentele um Rat. Hilfsbereit führte er uns deutlich vor Augen, was es tatsächlich bedeutet ökologisch zu wirtschaften. Zwar ist Biohopfen gerade sehr gefragt, doch der Schritt zur Umstellung ist arbeitswirtschaftlich und auch ökonomisch so weitreichend und grundlegend so anders, dass es nicht nur Kenntnis, sondern auch jede Menge Mut erfordert. Mit Beginn der Umstellungsphase wirft man mühevoll aufgebautes Know-how in die Tonne und muss wieder neu „laufen lernen“. Unser Fazit nach dem Gespräch: vielleicht machen wir doch lieber die Sache mit den Fähnchen. Die Überlegung Biobetrieb zu werden ließ uns aber nicht mehr los und unsere Gedanken kreiselten weiter um die Suche nach dem richtigen Weg. Beim ersten Anlauf fehlte uns noch der Mut. Eineinhalb Jahre später, am 20.08.2020 machten wir Ernst und unterzeichneten den Biokontrollvertrag. Damit gaben wir den Startschuss für eine mehrjährige Umstellungsphase zum Biobetrieb. Erneut eine schwierige Entscheidung, aber es fühlt sich gut an. Damit steht fest, auch im Hopfengarten wird es uns dieses Jahr sicher nicht langweilig.
13.03.21 - Lukas Locher
Und nächste Woche?
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